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Über Theodor Storm

Mehr über das Leben des großen Dichters aus Husum erfahren...

Theodor Storm (Hans Theodor Woldsen Storm) 

Theodor Storm (geb. 14.09.1817; gest. 04.07.1888) war Jurist und ein bedeutender deutscher Novellist und Lyriker. Theodor Storm gilt als hervorragender Vertreter der Novellistik. Seine zahlreichen Werke wurden in viele Sprachen übersetzt. Viele seiner Werke wurden vertont, auf die Bühne gebracht oder verfilmt. Besonders bekannt sind u.a. die Novelle "Der Schimmelreiter" sowie weitere literarische Werke wie "Der kleine Häwelmann", "Pole Poppenspäler", "Aquis submersus", "Eine Halligfahrt" und vieles mehr.

Seiner Heimatstadt Husum widmete Storm das bekannte Gedicht "Die Stadt" (veröffentlicht 1852). Daher ist Husum literarisch bekannt als "Graue Stadt am Meer". Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich persönlich davon, warum man heute über die "Bunte Stadt am Meer" schreiben müsste.

Theodor Storm - Lebenslauf

1817 Hans Theodor Woldsen Storm wird am 14. September in Husum, Markt 9, als Sohn des Rechtsanwalts Johann Casimir Storm (1790-1874) geboren; Mutter: Lucie, geb. Woldsen (1797-1879).
1821 Umzug in das Haus der Großeltern Woldsen, Hohle Gasse 3.
1826 Theodor tritt in die Quarta der Husumer Gelehrtenschule ein.
1833 Erstes Gedicht: "An Emma".
1834 Erste Gedichtveröffentlichung "Sängers Abendlied" im Husumer Wochenblatt vom 27. Juli 1834.
1835 Im Herbst Umschulung in die Prima des Katharineums in Lübeck; dort Freundschaft mit Ferdinand Röse, der ihn mit Goethes "Faust" und der Lyrik Heines und Eichendorffs bekannt macht.
1837 Beginn des Jura-Studiums in Kiel; Storm schreibt ein Märchen und Gedichte für Bertha von Buchan; Verlobung mit der 17-jährigen Emma Kühl von Föhr.
1838 Entlobung; Studium in Berlin, Bildungsreise nach Dresden. Veröffentlichung von Gedichten in den "Neuen Pariser Modeblättern".
1839 Rückkehr zur Universität Kiel; Freundschaft mit Theodor und Tycho Mommsen.
1842 Bertha von Buchan weist Theodors Heiratsantrag zurück. Juristisches Staatsexamen in Kiel. Beginn der Sammlung von Sagen und Reimen aus Schleswig-Holstein. Seit Herbst lebt Theodor wieder in Husum.
  Als Rechtsanwalt in Husum (1843-1852)
1843 Zunächst arbeitet Storm in der väterlichen Kanzlei; Anfang des Jahres eröffnet er eine eigene
1844 Verlobung mit seiner Cousine Constanze Esmarch, Tochter des Bürgermeisters von Segeberg.
1845 Einzug in das Haus Neustadt 56. Karl Müllenhoff gibt die Sagensammlung mit vielen Beiträgen von Storm zum Druck.
1846 Eheschließung mit Constanze. Geburt der beiden ältesten Söhne (Hans, Ernst). Weitere Arbeiten für die "Volksbücher".
1847 Liebesverhältnis zu Dorothea Jensen, leidenschaftliche Liebesgedichte, z. B. "Rote Rosen"; "Marthe und ihre Uhr" im "Volksbuch" veröffentlicht.
1849 Storm engagiert sich für die nationale Unabhängigkeit Schleswig-Holsteins; "Immensee" (1. Fassung).
1850 Niederlage der Schleswig-Holsteiner bei Idstedt; Beschießung von Friedrichstadt.
1852 Storms Bestallung als Rechtsanwalt wird kassiert; er ist nicht bereit, eine Loyalitätserklärung gegenüber der dänischen Krone abzugeben.
  Im preußischen Exil (1853-1864)
1853 Storm bemüht sich in Berlin um eine Stelle im preußischen Justizdienst; schließlich wird er zum preußischen Gerichtsassessor (zunächst ohne Gehalt) ernannt; Wohnung in Potsdam. Storm schließt sich dem "Tunnel über der Spree" an. Bekanntschaft mit Fontane, Paul Heyse, Franz Kugler, Friedrich Eggers u. a.
1854 Gedicht "Für meine Söhne", Novelle "Im Sonnenschein".
1855 Besuch bei Eduard Mörike in Stuttgart.
1856 Freundschaft mit dem "Immensee"-Illustrator Ludwig Pietsch; Ernennung zum Kreisrichter in Heiligenstadt; Übersiedlung nach Thüringen.
1859 In Heiligenstadt entstehen bedeutende Erzählungen, so die Novellen "Auf dem Staatshof" und "Veronika", in denen Storm seine zunehmend kritischere gesellschaftspolitische Position darstellt.
1862 "Knecht Ruprecht"; neben der Novelle "Im Schloß", in der er seine demokratische Gesinnung veranschaulicht, konzipiert Storm eine Reihe von Märchen ("Bulemanns Haus", "Die Regentrude", "Der Spiegel des Cyprianus").
1864 In Folge des Deutsch-Dänischen Krieges besiegen preußisch-österreichische Truppen die Dänen. Storm wird zum Landvogt des Kreises Husum gewählt; er scheidet aus dem preußischen Staatsdienst aus und kehrt nach Husum zurück.
  Landvogt und Amtsrichter in Husum (1864-1880)
1864 Im März tritt Storm sein Landvogt-Amt in Husum an.
1865 Stirbt seine Frau Constanze nach der Geburt des 7. Kindes (Gertrud). Gedichtzyklus "Tiefe Schatten";
1866 Vermählung mit Dorothea Jensen; Umzug in das Haus Wasserreihe 31.
1868 Nach Aufhebung des Amtes des Landvogts wird Storm preußischer Amtsrichter; die erste Auflage der "Sämtlichen Schriften" erscheint. Geburt des 8. und letzten Kindes (Friederike).
1870 Storm stellt das "Hausbuch aus deutschen Dichtern seit Claudius. Eine kritische Anthologie" zusammen. Freundschaft mit dem Illustrator Hans Speckter.
1872 "Draußen im Heidedorf" (erste Novelle, die sich "aus den vorgetragenen Tatsachen" entwickelt); Reise nach Leopoldskron bei Salzburg zum österreichischen Politiker und Schriftsteller Julius Schindler, der unter dem Namen "Julius von der Traun" Erzählungen veröffentlichte.
1874 Ernennung zum Oberamtsrichter; "Pole Poppenspäler" entsteht als Auftragsarbeit; es handelt sich um Storms einzige eigens für die Jugend geschriebene Erzählung.
1876 "Aquis submersus"; "Meine Erinnerungen an Eduard Mörike".
1877 Beginn der Freundschaft und des Briefwechsels mit Gottfried Keller und mit dem Literaturprofessor Erich Schmidt; "Carsten Curator". Storms Novellistik entwickelt sich in Richtung auf eine kompromisslose Realistik.
1878 In der Novelle "Renate" thematisiert Storm gesellschaftspolitische Veränderungen seiner Zeit im Gewand der Geschichtserzählung (Chroniknovellen).
1879 Gedicht "Geh nicht hinein".
1880 Storm wird auf eigenen Wunsch pensioniert und beschließt, mit seiner Familie Husum zu verlassen.
  Alter in Hademarschen (1880-1888)
1880 Umzug nach Hademarschen, um "als Poet noch eine neue Periode zu beginnen"; Neubau einer großzügigen Villa; "Die Söhne des Senators".
1881 An Gottfried Keller schreibt Storm: "Die 'Novelle' ist die strengste u. geschlossenste Form der Prosa-Dichtung, die Schwester des Drama's."
1881/82 Mit seinen Erzählungen "Der Herr Etatsrat" und "Hans und Heinz Kirch" setzt Storm die Kritik am Bürgertum der Gründerzeit fort und thematisiert den Verfall der Familie.
1884 "Zur Chronik von Grieshuus"; Festbankett in Berlin zu Ehren Storms.
1885 "John Riew' "; "Ein Fest auf Haderslevhuus".
1886 Reise nach Weimar zur Jahresversammlung der "Goethe-Gesellschaft"; "Bötjer Basch"; Beginn der Arbeit am "Schimmelreiter". Schwere Krankheit.
1887 "Ein Doppelgänger"; "Ein Bekenntnis"; Reise nach Sylt; "Sylter Novelle" (Fragment). Zur Feier seines 70. Geburtstags wird der Dichter in ganz Deutschland geehrt.
1888 Vollendung der Novelle "Der Schimmelreiter"
  Tod Storms am 4. Juli.
  Beisetzung am 7. Juli in der Familiengruft auf dem Husumer St. Jürgen-Friedhof.

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