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Theodor Storms "Die Stadt" (Husum-Gedicht)

Theodor Storms Gedicht und seine "graue Stadt am Meer"

Mit dem Gedicht "Die Stadt" verlieh Theodor Storm Husum literarisch den Ruf als die graue Stadt am Meer. Wer heute nach Husum kommt, darf sich in der Regel wundern. Denn vor Ort merkt man schnell: Husum ist bunt und lebendig. Interessant und belebt. Aktiv und aufgeschlossen. Traditionell und am Puls der Zeit. Dennoch wollen wir Ihnen die berühmten, viel zitierten Zeilen über Storms Stadt natürlich nicht vorenthalten:

Die Stadt

Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohn Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.

Theodor Storm, Die Stadt, 1851

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