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Gezeitenentstehung

Die Macht der Natur: So entstehen die Gezeiten...

Ebbe und Flut

Wer schon einmal hier an der Nordsee Urlaub gemacht hat, dem ist sicher beim ersten Blick über den Deich etwas aufgefallen, was nicht zuletzt den Nordseeurlaub so reizvoll macht. Das Besondere an unseren Küsten sind die Gezeiten, auch Tiden genannt. Das Wasser "geht" und "kommt" sprichwörtlich zweimal täglich. Besser bekannt als Ebbe - das ist das Fallen des Meeresspiegels von einem Hochwasser zum folgenden Niedrigwasser und Flut - das Steigen des Wasserspiegels vom Niedrigwasser zum folgenden Hochwasser.

Bei Ebbe kann man dann auf dem Meeresboden spazieren gehen. Das sollten Sie auch einmal probieren, das Wattwandern.

Wie entstehen eigentlich die Gezeiten?

Ursache hierfür ist das Zusammenwirken der Anziehungs- und Fliehkräfte zwischen Erde, Mond und Sonne sowie deren Umlaufbahnen und Eigendrehungen. Die Erde dreht sich in elliptischer Bahn mit einer Eigendrehung, der Mond ohne Eigendrehung, um die Sonne herum. Die entstehenden Fliehkräfte drängen die Massen der Erdoberfläche an der dem Mond abgewandten Seite nach außen. Durch das unterschiedliche Einwirken von Sonne und Mond kommt es zu unterschiedlich starken Gezeiten. Somit variiert der Tidenhub, die Höhendifferenz zwischen Hoch- und Niedrigwasser.

Gezeitenentstehung
Gezeitenentstehung | © TSMH (Archiv)

Stehen Sonne, Erde und Mond in einer Linie, was bei Neumond und Vollmond der Fall ist, addieren sich die Anziehungs- und Fliehkräfte. Ebbe und Flut sind dann besonders stark, wir können sogenannte "Springtiden" beobachten. Wenn andersherum Sonne und Mond im rechten Winkel zur Erde stehen, sind die Gezeiten besonders schwach, auch "Nipptiden" genannt. Dies geschieht ca. 7,5 Tage nach der Springtide. An der deutschen Nordseeküste betragen die mittleren Springtidenhübe ca. 4 Meter. Allerdings kommt es zu zeitlich unterschiedlichen Eintritten der Tiden sowie verschiedenen Tidenhüben. Ursachen für diese Veränderungen sind z. B. vorhandene Meeresbecken, Landvorsprünge und Buchten. Als Letztes wirkt sich natürlich auch der Wind auf die Fluthöhe aus. Bei starken Weststürmen staut sich dann das Wasser extrem hoch, bei Oststürmen ist die Flut hingegen stark abgesenkt. Zum Schutz unseres Landes wurden die Seedeiche all diesen Einflüssen in Höhe und Konstruktion angepasst.

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