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Hohe Kultur ganz oben im Norden

Kulturleben in der Husumer Bucht

Blick aufs Storm-Zentrum in der Wasserreihe
Blick aufs Storm-Zentrum in der Wasserreihe - © Tourismus und Stadtmarketing Husum GmbH

Husum - hohe Kultur ganz oben im Norden

Zehn Museen bei einer Einwohnerzahl von rund 23.730, zwei Konzert-Reihen von internationalem Rang, ein viel beachtetes Figurentheater-Festival, traditionsreiche Filmtage – und Theodor Storm als bekannter Sohn und literarischer Botschafter: Nur wenige gleichrangige Städte bieten so viel Kultur wie Husum, weshalb die Storm-Stadt auch als „Kulturmetropole“ an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste bezeichnet wird.

  • Theodor Storm

Literaturinteressierte Gäste können Storms Spuren in seiner „Grauen Stadt am Meer“ folgen. Das Wohnhaus des Dichters und Standort des Theodor-Storm-Zentrums ist noch wie zu seinen Lebzeiten eingerichtet. Zwischen Storms letzter Ruhestätte auf dem St. Jürgen-Friedhof und dem Grab seiner Eltern auf dem Neustädter Friedhof (Westfriedhof) finden sich viele weitere Schauplätze aus seiner Biografie oder seinen Novellen. So ließ er in der Süderstraße seinen „Pole
Poppenspäler“ wohnen. Die Inschrift eines Hauses am Markt inspirierte ihn zur Novelle „Aquis Submersus“. „Geliek as Rook un Stoof verswindt, also sin ock de Minschenkind“ (Gleich so wie Rauch und Staub verschwindt, also sind auch die Menschenkind) steht dort über der Tür. Die nächste internationale Storm-Tagung findet vom 13. bis 15. September 2024 unter dem Motto "Storm's Tiere" statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung treffen sich Freunde der Literatur und des Schaffens des großen Dichters Theodor Storm aus aller Welt in seiner Heimatstadt Husum.

  • Maritime und nordfriesische Geschichte

Wer die maritime Geschichte Nordfrieslands erkunden und mehr über das Leben an der Nordsee erfahren möchte, findet gleich mehrere Anlaufstellen in der Husumer Innenstadt: Das Nordfriesland Museum. Nissenhaus Husum ist das zentrale und größte Museum Nordfrieslands. Ausgehend vom Mythos der in den Fluten versunkenen Siedlung Rungholt erläutert das Museum Ebbe und Flut, die Geschichte des Deichbaus sowie Leben und Brauchtum der Menschen an der nordfriesischen Nordseeküste. Eine weitere Abteilung des Nordfriesland Museums Husum im Nissenhaus präsentiert Werke nordfriesischer Künstler und ein weiterer Museumsteil widmet sich dem Stifter des Museums und seiner Sammlung: Ludwig Nissen, Sohn eines Husumer Handwerkers, gelangte im 19. Jahrhundert als Juwelenhändler in New York zu großem Reichtum und Einfluss. Das Nordfriesland Museum Husum ist familienfreundlich, rollstuhlgerecht und bietet regelmäßig Führungen an.

Direkt am Husumer Hafen informiert das Schiffahrtsmuseum Nordfriesland seine Besuchenden über die Geschichte des Walfangs, des Schiffsbaus in Nordfriesland, der Küstenfischerei und der Seefahrt. Highlight ist das als „Zuckerschiff“ bekannte Wrack eines Frachtenseglers aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde 1996 in Uelvesbüll in der Husumer Bucht entdeckt und in einer Zuckerlösung konserviert. Nun ist es in einem klimatisierten Extra-Raum zu bewundern. Das privat geführte Museum gilt als „Leuchtturm“ unter den schleswig-holsteinischen Schifffahrtsmuseen.

Ein kleines privates Museum im Stadthaus der Herzogin Augusta direkt am Husumer Marktplatz gewährt außergewöhnliche Einblicke in die Stadtgeschichte mit alten Foto-Aufnahmen und manch skurriler Geschichte.

  • Schloss vor Husum

Das Schloss vor Husum liegt am Rande des historischen Zentrums in einem Schlosspark, der sich während der Krokusblüte – dem „lila Wunder des Nordens“ – alljährlich im März und April in ein lilafarbenes Blütenmeer verwandelt. Herzog Adolf von Schleswig-Gottorf errichtete das Gebäude um 1580 im Stil der niederländischen Renaissance und nutzte es zeitweilig als Residenz. Die beiden Herzoginnenwitwen Augusta und Maria Elisabeth gaben ihm im 17. Jahrhundert eine
prachtvolle Ausstattung und entwickelten es zu einem Zentrum der Kultur. Diese Funktion hat das Schloss bis heute erhalten: Jährlich finden hier hochkarätig besetzte Konzertreihen wie das international renommierte Festival „Raritäten der Klaviermusik“ (Piano Festival Husum; 17. bis 24. August 2024) oder „Liedkunst“, der Meisterkurs für Liedgestaltung für Sänger und Pianisten (21. bis 27. Juli 2024) statt. Dazu gibt es regelmäßig weitere Konzerte, Lesungen, Kunstausstellungen und Vorträge.

Im Husumer Schlossmuseum fallen vor allem die prunkvoll verzierten Kamine ins Auge. Wer mag, kann sich im zauberhaften Ambiente der Kapelle im Schloss vor Husum das „Ja-Wort“ geben. Einen Besuch lohnt auch der Herzoginnengarten mit einem Kunstwerk, das an die im Husumer Schloss geborene Schriftstellerin Franziska Gräfin zu Reventlow erinnert.

Kasper und Seppel, aber auch Figuren des chinesischen Schattentheaters, aus Indonesien, der Türkei und vielen anderen Winkeln der Welt, Requisiten und Bühnenbilder bestaunt man im Pole Poppenspäler Museum im Schloss vor Husum. Wem es in den Fingern juckt, der darf gern zugreifen: Handpuppen, Marionetten- und Papiertheater stehen zum Selbstspielen bereit. Die geistigen Nachfahren von Theodor Storms Novelle „Pole Poppenspäler“ verwandeln die Hafenstadt Husum zu den „Pole Poppenspäler Tagen“ vom 20. bis 29. September 2024 (40. Jubiläum!) in den Schauplatz für hochkarätiges, internationales Figurentheater. Puppenspieler/-innen aus dem In- und Ausland ziehen wie Storms Puppenspieler-Meister Tendler kleine und große Zuschauer mit Marionetten, Finger- und Handpuppen in ihren Bann.

  • Nordfriesisches Landleben

1899 hatte der Heimatforscher Magnus Voss eine Idee, die man später vielerorts nachahmte. Um den Städtern zu zeigen, wie wohlhabende Geestbauern aus dem Umland lebten, ließ er ein altes Reetdachhaus aus seinem Heimatort Ostenfeld abtragen und mitten im Zentrum Husums wiederaufbauen: Das erste Freilichtmuseum Deutschlands – das Ostenfelder Bauernhaus – war geboren. Ein Stück Geschichte des nordfriesischen Landlebens mitten in Husum. Klein und geduckt wirkt das Gebäude im Gegensatz zum „Roten Haubarg“ in Witzwort, zehn Kilometer südwestlich von Husum. Der weiße Bauernhof mit dem hohen Dach ist weithin über die Marsch zu sehen – neben einem kleinen Landwirtschaftsmuseum beherbergt er auch ein Restaurant und Café und ist Zeugnis des einstigen Reichtums der Eiderstedter Bauern. Wer mag, kann im Haubarg heiraten.

In der Husumer Bucht, südlich des Dorfes Oldenswort, befindet sich das einzige Gutshaus der Landschaft Eiderstedt, das Herrenhaus Hoyerswort. Die eindrucksvolle Anlage mit dem Gebäude im Renaissance-Stil, dem Haubarg und dem doppelten Wassergraben wurde im 16. Jahrhundert vom fürstlich-holsteinischen Rat Caspar Hoyer gebaut. Um das Schlösschen ranken sich zahlreiche Geschichten und Sagen, über die man mehr im Museum erfährt. Im umgebauten Haubarg befindet sich ein Restaurant mit französischer Küche.

  • 365 Tage im Jahr Weihnachten

Im reizvollen Ambiente eines gründerzeitlichen Kulturdenkmals zeigt das in 2008 eröffnete Weihnachtshaus eine der umfangreichsten Sammlungen zum Thema Weihnachten vom Biedermeier bis heute – mit mehreren Tausend Exponaten. Kleine und große Besucher staunen über unzählige Adventskalender, kunstvolle Weihnachtsdekorationen und nostalgisches Spielzeug. Der historische Laden von 1890 lädt mit hochwertigem Kunsthandwerk und Büchern zum weihnachtlichen Stöbern rund ums Jahr ein.

  • Kultur erleben

Gäste können die Sehenswürdigkeiten Husums, die Storm-Stätten und die Museen unter sachkundiger Führung entdecken. In Zusammenarbeit mit der Husumer Stadtführerschaft bietet die Tourismus und Stadtmarketing Husum GmbH für kleine und große Gruppen zahlreiche thematische Führungen, Reiseleitungen und Erlebnisbausteine durch Husum und Nordfriesland an. Für Individualgäste werden regelmäßig verschiedene Stadtführungen zu festen Terminen angeboten. Der
Husumer Kulturpfad“ verbindet die wichtigsten historischen und architektonischen Punkte in der Innenstadt. Kinder folgen gerne den blau glasierten Ziegeln rund um den Hafen, in die die Worte von Storms Gedicht „Die Stadt“ gestempelt sind.

Und auch das ist Kultur: Die vielen Galerien und Ateliers der Künstler und Kunsthandwerker, das „Haus der Fotografie“ am Außenhafen, der Kulturkeller im ehemaligen Brau-Keller, der Jazzclub Englischer Bahnhof, die Kirchen der Husumer Bucht, die Husumer Universitätswoche, die allgegenwärtigen Lesungen in der Storm-Stadt und die Veranstaltungen im weit über Husum hinaus bekannten Speicher Husum. Dazu viele engagierte Veranstalter wie der Husumer Kunstverein (Kunstverein Husum und Umgebung e.V.), der seit 1992 u.a. regelmäßig internationale Künstler in die Nordsee-Stadt holt und Kunst-Ausstellungen im Rathaus der Stadt organisiert.

Fester Bestandteil des Husumer Kulturprogramms sind beispielsweise auch die „Husumer Sommerkonzerte in St. Marien“ u.a. auf der Klais-Orgel (Juni bis September 2024) und die Husumer Filmtage (26. September bis 2. Oktober 2024) – nach den Nordischen Filmtagen Lübeck das älteste Filmfestival Schleswig-Holsteins – sowie die Gastspiele im Rahmen des Festival folkBALTICA und im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival.

  • Dänische Spuren

Das Husumhus, das dänische Kulturzentrum der Sydslesvigsk Forening in Husum, ist Standort für Gastspiele dänischer Bühnen in Husum, aber auch Spielort des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters. Die Besonderheiten der deutsch-dänischen Grenzregion spiegeln sich überall in den Orten der Husumer Bucht wider, z.B. in der Baukunst (Schloss vor Husum; Kirchen St. Marien, Husum, und Salvatorkirche, Simonsberg), im Kulturleben und im Sport (z.B. Kultur- und Kricketzentrum Mikkelberg, Hattstedt).

  • Friesisches Leben

Die friesische Sprache und friesisches Brauchtum werden in Nordfriesland auch heute noch gelebt. Besonders bekannt ist das Biikebrennen (jedes Jahr am 21. Februar). Zum reichen Kulturleben tragen vor allem das Nordfriesische Institut / Nordfriisk Instituut (Bredstedt) und der Friesische Verein / Friisk Foriining bei.

Weitere Informationen rund um die Kultur-Angebote in der Husumer Bucht sind bei der Tourist Information Husum und unter www.husum-tourismus.de erhältlich.

Theodor Storm Zentrum

Location:
Husum, Wasserreihe
Größe:
2969px x 2048px (882,02 kB)
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Storm-Haus / Theodor-Storm-Zentrum

Location:
Husum. Wasserreihe, Storm-Haus
Größe:
1155px x 768px (198,35 kB)
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