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Eine starke Frau aus Husum

Schon gewusst...? Franziska (Gräfin zu) Reventlow war gebürtige Husumerin. Berühmt wurde sie als "Skandalgräfin" oder "Schwabinger Gräfin".

Stets strebte sie nach Freiheit und Unabhängigkeit. Die charakteristische Selbstaussage "Alles möchte ich immer" schrieb sie einst in ihr Tagebuch. Dieser Satz war bereits Titel einer Wanderausstellung, die an das Leben und Werk von Franziska zu Reventlow erinnerte und die auch vor einigen Jahren in Husum Station machte. Nun wurde der Gräfin zu Ehren in ihrer Geburtsstadt ein Denkmal gesetzt und das Lebensmotto in Stein gemeißelt. Seit Mai 2016 finden Besucher im südlichen Teil des Herzoginnengartens am Schloss vier Steine, in die die Worte des berühmten Zitats verewigt sind. Aufgrund der besonderen Anordnung verleiten sie den Betrachter unweigerlich zu Wortspielen. Geschaffen wurden die Steine, auf denen man auch Platz nehmen kann, von der schleswig-holsteinischen Künstlerin Elsbeth Arlt (1948-2015) als eine ihrer letzten Arbeiten. Dabei war die Konzeptkünstlerin nicht zum ersten Mal künstlerisch für Husum aktiv.

Mehr über Franziska (Gräfin zu) Reventlow

Franziska zu Reventlow war eine deutsche Schriftstellerin, Malerin und Übersetzerin, Kosmopolitin und überzeugte Pazifistin. Berühmt wurde sie als "Skandalgräfin" oder als "Schwabinger Gräfin" der Münchner Bohème. Fanny Sophie Liane Auguste Adrienne Gräfin zu Reventlow (Franziska Gräfin zu Reventlow) wurde am 18.05.1871 im Schloss vor Husum geboren. Franziska Gräfin zu Reventlow (auch: Franziska von Revent) war das vierte Kind einer geborenen Reichsgräfin zu Rantzau und Ludwigs Graf zu Reventlow, Landrat von Husum. Schon früh leistete sie Widerstand gegen die Erziehung zur "höheren Tochter" und die gängige Sexualmoral.

Nach der Pensionierung des Vaters zog die Familie nach Lübeck, hier besuchte Franziska Gräfin zu Reventlow das Lehrerinnenseminar. Mit Erreichen der Volljährigkeit trennte sie sich endgültig von der Familie. In Hamburg lernte sie einen Gerichtsassessor kennen, er finanzierte ihr ab 1893 das Malstudium in München und heiratete sie 1894. Jedoch trennten sie sich 1895 wieder und 1897 erfolgte die Scheidung. Das freie Leben in der Schwabinger Bohème finanzierte sie durch Übersetzungen, betrieb zeitweise ein Milchgeschäft und arbeitete als Glasmalerin. In dieser Zeit war sie mit Rilke befreundet. Ab 1909 lebte sie vor allem in der Schweiz, heiratete 1911 einen baltischen Baron, verlor aber das dadurch erworbene Vermögen wieder durch einen Bankbankrott. Gestorben ist Franziska Gräfin zu Reventlow am 25.7.1918 in Locarno (Schweiz).

Mehr Informationen über berühmte und starke Frauen aus Husum erhalten Sie beim Stadtrundgang Frauenwege.

Nach der Schriftstellerin ist außerdem die Franziska-zu-Reventlow-Straße in Husum benannt.

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